Das Brutverhalten
der Laufsittiche


Hierzu schrieben wir schon in den beiden vorhergehenden Kapiteln etwas, denn das Zusammenleben im Schwarm und natürlich das Sexualverhalten hängen eng mit der Brut zusammen.

Hat sich ein Paar gefunden beginnt die Nistplatzuche, zumindest in der Zimmerhaltung. Laufsittichpaare sind extrem brutfreudig.
Vier Faktoren scheinen dabei die Brutfreudigkeit der Laufsittiche zu beeinflussen.

  • Das Vorhandensein von Nistmöglichkeiten
  • Die Temperatur
  • Die Lichtdauer
  • Das Futterangebot
Werden zugleich alle vier Parameter reduziert, ist es möglich, die Brut zu verhindern. 
Das Futterangebot sollte für diese Zwecke auf die Gabe von Körnerfutter und Futtermitteln mit den notwendigen Vitaminen und Mineralien beschränkt werden.
In Außenvolieren und in Vogelzimmern kann man eine Brut natürlich viel besser beeinflussen als bei einer Haltung in Wohnräumen. 
In der Wohnung sind u.a. immer genügend Bereiche Örtlichkeiten der Nistplatzsuche wie Schubladen, Regalfächer, CD-Regale u.v.m. vorhanden, welche die Hennen an Bruträumlichkeiten erinnert.
In unserem Schwarm hat die Brutvermeidung nicht funktioniert. Das letzte feste Paar brütete durchgehend mit Pausen von nicht mehr als drei Wochen. Diese Dauerlegerei strapaziert die Henne enorm, nur wirklich vermeiden konnten wir dies nicht.

An diesem Punkt stellt sich uns die unvermeidbare Frage, ob die Haltung von Laufsittichen in Wohnräumen überhaupt zu empfehlen ist.

Vergrößerung durch Klick auf das BildNach der Ablage des ersten Eies - dies geschah zumeist auf dem Volierenboden - stellten wir der Henne einen Nistkasten zur Verfügung, um sie nicht mehr als notwendig zu stressen. Vergrößerung durch Klick auf das Bild
Die Nistkästen werden von beiden Geschlechtern inspiziert, bevor sie als Nistplatz angenommen werden. Wenn das bereits gelegte Ei vor den Augen der Henne in den neuen Kasten gelegt wird, besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, daß es als eigenes Ei wieder akzeptiert wird. Von gesunden, erfahrenen Hennen werden die Eier im Zweitagesrhytmus gelegt. Vergrößerung durch Klick auf das Bild
Das Ausbrüten dieser Eier ist in Deutschland nur mit einer vom Amtstierarzt ausgestellten Zuchtgenehmigung erlaubt. Ohne diese ZG müssen alle Eier abgtötet werden. Dies geschieht am sichersten durch Abkochen oder durch Austausch mit Ersatzeiern (als Plastikeier im Handel erhältlich; auf die richtige Größe achten!).
Wir verwenden hierzu ausgeblasene Ziegensitticheier, die wir mit Gips füllen.
Die Brutdauer beträgt ca. 21 Tage nach dem zuletzt gelegten Ei.Vergrößerung durch Klick auf das Bild

Da die Henne die Jungenfütterung im Nistkasten übernimmt, kann es nach mißglückter Brut zu Übersprungshandlungen kommen. Dann versucht die Henne den Hahn zu füttern. Dieses Verhalten ändert sich aber wieder sehr bald.

Georg & Sabine und die Ziegensittichschar