Bibo kam schon mit sehr hohem Alter zu uns. Schon nach sehr kurzer Zeit entpuppte er sich als sehr agiler Hahn, der gerne das Sagen im Schwarm hat. In dieser Zeit kam auch Polly zu uns, eine junge Henne aus extrem schlechter Haltung, die lange um ihr Leben kämpfen mußte, sich dann fing und sich Bibo schnappte.

Nach langer Zeit des Jagens wurden die beiden eines unserer Traumpaare. Was sich nicht änderte war Bibos Verhalten im Schwarm, er griff weiterhin jeden Laufsittich an, der sich ihm oder Polly näherte. Wir mussten die beiden also vom Restschwarm trennen.

Mit dem Umzug in die neue Wohnung, für die Laufsittiche mit dem Umzug in ein 22qm großes Vogelzimmer, starteten wir den Versuch dieses Paar in den Schwarm zu reintergrieren. Über einige Wochen hinweg ging es, von wenigen Rangeleien abgesehen, auch gut.

Wir werden nie den Tag vergessen, an dem wir Bibo in einer riesigen Blutlache liegend fanden - was wirklich geschah, werden wir nie erfahren...

Laut Tierärzten wurde sein Flügel von einem "großen" Vögeln vier mal so stark gebissen, dass er an den Bissstellen brach ( dies würden die glatten Bruchstellen im Röntgenbild zeigen...), seine Überlebenschancen wurden auf unter 20% geschätzt... ... ...

Spekulationen bei Seite, Bibo überlebte und ist wieder ein sehr munteres Kerlchen, immernoch verpaart mit Polly, aber flugunfähig und dennoch sehr dominant.

Deshalb ist "Freiflug" mit den anderen nicht möglich. Beide, Bibo und Polly werden von den anderen 10 Laufsittichen enorm attakiert (und umgekehrt) und Bibo ist durch seine Behinderung zu sehr in der Defensive.
Beiden erichteten wir deshalb eine Bibo's Behinderung gerecht werdende Behausung.

Dieses süße Paar startete schon einige Brutversuche, die aufgrund Bibo's hohem Alter wahrscheinlich, fehl schlugen.

Wir mussten das komplette Vogelzimmer umgestalten, damit Bibo nicht zu hoch empor klettern kann, denn beim Sturz hinab würde er sich unweigerlich verletzen.

Dennoch, in ihrer Umgebung fühlen sich die beiden sehr wohl, und jeden Morgen, wenn der Restschwarm aus dem Nachtquartier entlassen wird, und am Domizil der beiden landet und wenn dann das typische "Revier-Verteidigungsritual" erklingt - dann wissen wir: Ein guter, schöner neuer Tag hat begonnen!